Der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) setzte seine Aufwärtsentwicklung zu Beginn des Jahres 2020 fort und erreichte einen neuen Höchststand. Im
Vergleich zum Jahresanfang 2019 erhöhte sich der auf Basis echter Transaktionsdaten für den gesamtdeutschen Markt ermittelte Index im ersten Quartal 2020 auf 165,1 Punkte (Basisjahr
2010 = 100 Punkte). An den Transaktionszahlen sind somit noch keine Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Immobilienmarkt erkennbar.
„Der langjährige Boom am Immobilienmarkt hielt zu Beginn des Jahres 2020 unverändert an“, erklärte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des VDP. „Damit zeigt sich die Entwicklung im
ersten Quartal noch weitgehend unbeeindruckt von der Covid-19-Pandemie und von den durch sie ausgelösten und seit Mitte März geltenden Beschränkungen. Wir gehen davon aus, dass die
Aufwärtsentwicklung mit Ausbruch der Pandemie deutlich verlangsamt, möglicherweise sogar komplett gestoppt wurde. Die derzeit am Immobilienmarkt zu beobachtende Vorsicht und
Zurückhaltung wird unserer Einschätzung nach zu einer Stagnation der Preisentwicklung im zweiten Quartal 2020 führen. Für das Gesamtjahr 2020 rechnen wir, bedingt durch den starken
Anstieg am Jahresanfang, mit einem leichten Wachstum beim vdp-Index.“
Preisentwicklung im ersten Quartal 2020 im Überblick:
Wohn-/Gewerbeimmobilien gesamt: +6,3%
Wohnimmobilien in Deutschland: +6,5%
Wohnimmobilien in Top 7-Städten: +2,9%
Gewerbeimmobilien: +5,4%
- Büroimmobilien: +8,4%
- EZH-Immobilien: - 1,1%
Wie in den Vorquartalen überstieg das Preiswachstum bei Wohnimmobilien auch zu Beginn des Jahres 2020 das Wachstum bei Gewerbeimmobilien. So verteuerten sich Wohnimmobilien
deutschlandweit im Durchschnitt um 6,5 Prozent. Treiber dieser Entwicklung waren sowohl das selbst genutzte Wohneigentum als auch Mehrfamilienhäuser mit Steigerungsraten von 7,0
beziehungsweise 6,1 Prozent. Der Anstieg der Neuvertragsmieten belief sich auf 3,9 Prozent.
Deutlich geringere Preisdynamik in Top-Sieben-Städten
In den Top-Sieben-Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart verteuerten sich die Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartal 2020 erneut deutlich
geringer als im gesamten Bundesgebiet. Zu der Steigerungsrate von 2,9 Prozent trug das Preiswachstum bei selbst genutztem Wohneigentum von 4,1 Prozent überdurchschnittlich bei,
während die Preise für Mehrfamilienhäuser lediglich um 2,6 Prozent stiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legten die Neuvertragsmieten in den Top-Sieben-Städten um 1,9 Prozent
zu.
„Die Preisdynamik in den Top-Sieben-Städten hat sich zu Beginn des Jahres 2020 weiter abgeflacht. Dieser Trend wird sich im weiteren Jahresverlauf verstärken. Neben den Auswirkungen
der durch die Covid-19-Krise ausgelösten Beschränkungen werden auch staatliche Eingriffe wie der Mietendeckel das Preiswachstum in den Metropolen deutlich negativ beeinflussen, vor
allem in Berlin“, sagte Tolckmitt.
Preise für Einzelhandelsimmobilien fallen erneut
Die Preise für Gewerbeimmobilien erhöhten sich im ersten Quartal 2020 deutschlandweit um 5,4 Prozent gegenüber dem Jahresstart 2019. Dabei entwickelten sich die beiden analysierten
Objektarten völlig unterschiedlich. Während sich Büroimmobilien im Vergleich zum Vorjahresquartal erneut deutlich verteuerten (+8,4%), verringerten sich die Preise für
Einzelhandelsimmobilien um 1,1 Prozent und damit das zweite Quartal in Folge. Dabei wirkte sich der sukzessive steigende Marktanteil des E-Commerce abermals negativ auf die
Flächennachfrage im stationären Einzelhandel aus.
Den vollständigen VDP-Immobilienpreisindex für das erste Quartal 2020 finden Sie hier .